DER EWIGE SCHATZ

Unsere früheren Lehrer auf diesem spirituellen Weg sind die Schätze dieses Universums. Wir werden ihren wahren Wert in unserem Leben erkennen, wenn sich unser Glaube an sie allmählich entwickelt. Wenn wir in unsere Schriften zurückblicken, können wir sehen, dass unsere alten Weisen bestimmte Wahrheiten über die Welt um uns herum enthüllt haben. Tausende von Jahren später ist die Wissenschaft mit Hilfe moderner Werkzeuge und Technologien zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen.

Ein Beispiel dafür ist, dass Wissenschaftler jahrhundertelang Pflanzen und Bäume als nicht lebendig einstuften. Sie glaubten nicht, dass Bäume Leben haben, aber als der Wissenschaftler Jagadish Chandra Bose der Welt den Beweis präsentierte, dass Bäume Leben haben, akzeptierte die wissenschaftliche Welt dies als Tatsache. Vor Tausenden von Jahren jedoch erwähnte Maha-muni Veda Vyas in einer der Schriften, die Padma Purana genannt werden, dass der Herr diese materielle Welt mit 8.400.000 Arten von Leben erschaffen hat und dass die Seele durch all diese Arten von Leben transmigriert.

jalajā nava-lakṣāṇi

sthāvarā lakṣa-viṁśati

kṛmayo rudra-saṅkhyakāḥ

pakṣiṇāṁ daśa-lakṣaṇam

triṁśal-lakṣāṇi paśavaḥ

catur-lakṣāṇi mānuṣāḥ

Diese Verse beschreiben die Anzahl der verschiedenen Kategorien von Lebewesen innerhalb dieser materiellen Welt.

·         jalajā nava-lakṣāṇi – Es gibt 900.000 verschiedene Arten von Wasserlebewesen.

·         sthāvarā lakṣa-viṁśati – 2.000.000 Arten von unbeweglichen Lebewesen (Bäume, Pflanzen, Steine, etc.).

·         kṛmayo rudra-saṅkhyakāḥ – 1.100.000 verschiedene Arten von Reptilien, Insekten und Würmern.

·         pakṣiṇāṁ daśa-lakṣaṇam – 1.000.000 verschiedene Arten von Vögeln.

·         triṁśal-lakṣāṇi paśavaḥ – 3.000.000 Arten von Tieren.

·         catur-lakṣāṇi mānuṣāḥ – 400.000 Arten von Menschen.

Dieser Vers ist es wert, näher erläutert zu werden, denn er zeigt uns die riesige Anzahl von Lebensarten, die die Seele durchläuft, und wir fragen uns, in welcher dieser Lebensarten die Seele spirituellen Fortschritt machen kann und uns erlaubt, den Kreislauf von Leben und Tod zu verlassen.

Abgesehen von den 400.000 verschiedenen Arten von Menschen haben die anderen 8.000.000 Arten von Lebewesen eine bestimmte Natur, ein bestimmtes Verhalten und eine bestimmte Ernährungsweise. Diese sind vom Herrn festgelegt worden. Sie sind nicht in der Lage, ihre Nahrungsgewohnheiten, ihr Verhalten und ihre Natur zu ändern. Die menschliche Natur kann sich jedoch ändern und entsprechend anpassen. Die menschliche Natur, Kultur und Ernährungsgewohnheiten sind nicht von Gott festgelegt.

Es gibt weltweit verschiedene Arten von Menschen (z. B. Chinesen, Afrikaner, Europäer, Asiaten usw.). Äußerlich mögen sie unterschiedlich aussehen, aber physiologisch sind alle Menschen gleich. Ihr Wesen, ihre Kultur und ihre Ernährungsgewohnheiten sind nicht vom Herrn festgelegt. All diese Dinge sind das Ergebnis der jeweiligen Gesellschaft. Die meisten Menschen scheinen zu glauben, dass Fleisch für die Ernährung des Körpers unentbehrlich ist, im Gegensatz zu denjenigen, die Vaishnavismus praktizieren (insbesondere die Anhänger von Lord Chaitanya, die unter dem Schutz Seiner Göttlichen Gnade Saccidananda Srila Bhaktivinode Thakur praktizieren, Seiner Göttlichen Gnade Srila Gaur Kishore Das Babaji Maharaj und Seiner Göttlichen Gnade Srila Prabhupada Bhakti Siddhanta Saraswati Goswami Thakur – dem Gründer-Acharya aller Zweige des Gaudiya Math – praktizieren).

Diese Anhänger akzeptieren kein Fleisch, keine Eier, keinen Fisch und keine zwiebel- oder knoblauchhaltigen Lebensmittel und sind dennoch gesund und ernähren sich abwechslungsreich und ausgewogen. Auf der ganzen Welt wird den Menschen allmählich bewusst, welchen Schaden der Fleischverzehr für die Gesundheit des Körpers verursacht. Viele entscheiden sich für den Veganismus. Daraus können wir ersehen, dass wir die Art der Nahrung, die wir zu uns nehmen, nach unseren Grundsätzen, unseren Verbindungen und unserem Geschmack auswählen. Unsere Ernährung ist nicht vom Herrn festgelegt.

In ähnlicher Weise hängt die Kultur, der wir folgen, auch von unserem Umfeld ab. In Südindien zum Beispiel finden die Hochzeitszeremonien nach Sonnenaufgang statt, aber in Nordindien ist es genau umgekehrt. Nordindien heiratet nach Sonnenuntergang, weil diese Zeit günstig ist. In Südindien wird die Mitnahme von Bananen auf eine Reise als glückverheißend angesehen, während sie in Nordindien als ungünstig für die Reise gilt.

Ein weiteres Beispiel ist der Gebrauch des Daumens. In Indien ist es eine Beleidigung, jemandem den Daumen zu zeigen, während es im Westen eine gute Geste ist. Auch die Sprache, die man spricht, ist das Ergebnis der Umgebung und des Umfelds. Daraus können wir schließen, dass die menschliche Kultur, die Natur des Menschen und die Essensgewohnheiten nicht vom Herrn festgelegt sind.

Die Assoziation spielt eine Schlüsselrolle für unsere Lebensweise und unsere Überzeugungen. Menschen missbrauchen ihre Intelligenz, wenn sie unter dem Einfluss einer falschen Assoziation stehen. Ein Beispiel ist die Bedeutung von Kühen in unserer Gesellschaft. Das alte indische Medizinsystem namens Ayurveda beschreibt die Bedeutung vieler Kuhprodukte wie Kuhurin, -mist und -milch.

Ayurveda verschreibt Kuhurin zur Heilung vieler chronischer Krankheiten, und Kuhmist hat antiseptische und reinigende Eigenschaften. Kuhmilch wird zur Herstellung von Käse, Joghurt und Sahne verwendet, aus der wiederum eine Vielzahl von Süßigkeiten und Lebensmitteln hergestellt wird. Doch die Menschen missbrauchen diesen freien Willen, und anstatt Mitgefühl für alle Lebewesen zu haben, töten sie Kühe (und andere Tiere) wegen ihres Fleisches und ihrer Haut. Sie betrachten dies als Nahrung und als geeignet für ihren Körper.

Als ich ein kleiner Junge war, las ich einmal eine Geschichte über eine gierige Person, die ein Entlein hielt. Als das Entlein wuchs und eine Ente wurde, begann es, goldene Eier zu legen. Er war erstaunt, die goldenen Eier zu sehen, und dachte, wenn er die Ente tötete, würde er in den Besitz vieler weiterer goldener Eier kommen, also tötete er die Ente. Zu seiner Enttäuschung befanden sich keine goldenen Eier in der Ente. Wenn er die Ente nicht getötet hätte, dann hätte er jeden Tag ein goldenes Ei bekommen, und das hätte für seinen Lebensunterhalt gereicht.

Auf diese Weise sind Kühe für die Gesellschaft von Nutzen. Sie geben uns so viele Dinge, die für unsere Gesundheit und die Umwelt nützlich sind, aber die Menschen töten Kühe, um ihr Fleisch zu genießen. So wie die Mutter ihr Kind mit ihrer Muttermilch ernährt, so ist die Kuh auch die Mutter der Gesellschaft, weil sie uns nützliche Dinge gibt.

Als die Höchste Persönlichkeit Gottes, Sri Krishna, sich in Vrindavan manifestierte und mit den Kuhhirtenjungen und den Kühen spielte, zeigte Er uns die Wichtigkeit und Bedeutung der Kühe. Er zeigte dies, indem Er die Kühe verehrte und Süßigkeiten und verschiedene Zubereitungen aus Milch und ihren Produkten annahm.

Es ist enttäuschend zu sehen, dass mit dem „Fortschritt“ der modernen Gesellschaft immer mehr Menschen die Anweisungen, die uns unsere früheren Lehrer gegeben haben, vernachlässigen und vergessen. Kommerzielle Produkte, die aus schädlichen Chemikalien hergestellt werden, sind weit verbreitet und gefährden unsere Gesundheit.

Wie bereits erklärt, kam Jagadish Chandra Bose in der jüngeren Geschichte zu dem Schluss, dass Bäume Leben haben, aber Maha-muni  Srila Veda Vyas erklärte uns durch das Padma Purana, dass jedes Lebewesen eine Seele hat, und diese Seele tritt in einen materiellen Körper ein und durchläuft den Zyklus von Geburt und Tod. Aber sobald wir diese menschliche Form annehmen, haben wir einen einzigartigen Vorteil: Wir haben die Intelligenz und den freien Willen, diesem schmerzhaften Kreislauf von Geburt und Tod zu entkommen.

Um dies erfolgreich zu tun, müssen wir zuerst unsere Intelligenz richtig einsetzen und die richtige Vereinigung finden, in der wir all das alte Wissen ansammeln können, das ein Schatz für unser Leben und das Universum ist. Um die alten Kulturen in diese moderne Zeit zu übertragen, erschien Lord Chaitanya vor 537 Jahren und lehrte uns durch Sein eigenes Beispiel, wie wir die wertvollen alten Lehren befolgen können, die unsere früheren Lehrer für uns aufbewahrt haben.

Einige der wichtigen Lehren sind, wie wir unser menschliches Leben aufrechterhalten können, während wir allen Lebewesen den gebührenden Respekt zollen und das beste Bewusstsein entwickeln, um die Höchste Persönlichkeit Gottes, Sri Krishna, zu erfreuen (der die Wurzel des ewigen Glücks in diesem gesamten Universum ist).

Unsere früheren Lehrer sagten, dass die materielle Welt voller Elend ist. Hier ändert sich alles täglich, und deshalb sollten wir den weltlichen Dingen nicht hinterherlaufen. Alle Lebewesen sind auf der Suche nach Glück. Ameisen zum Beispiel suchen nach etwas Süßem zum Fressen, und Hunde laufen denen hinterher, die ihnen Zuneigung geben.

In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen von einem Erlebnis erzählen, das ich einmal mit einem Hund hatte. Im Jahr 2005 war ich auf einer Farm namens Saranagati in Kanada. Sie wurde von den ISKCON-Anhängern betrieben. Neben der Saranagati Farm gab es eine andere Farm namens Bhumi Farm, die Balakrishna Prabhu gehörte. Sie hatten einen Hund namens Laddu.

Drei Autos voller Anhänger hielten vor dem Bauernhof, und alle stiegen aus ihren Autos aus. Sobald wir alle ausgestiegen waren, kam Laddu herbeigelaufen und fing an, vor Aufregung allen die Füße zu lecken und vor Freude mit dem Schwanz zu wedeln. Ich mochte Hunde nicht besonders, weil ich als kleiner Junge eine schlechte Erfahrung gemacht hatte, als ich von einem tollwütigen Hund gejagt wurde.

Als Laddu in meine Nähe kam, um mir die Füße zu lecken, schrie ich ihn an und sagte ihm, er solle weggehen. In den fünf Tagen, die ich auf dem Bauernhof verbrachte, bemerkte ich, dass Laddu sich allen außer mir näherte. Ich sah, dass er ein liebevoller Hund war, aber weil ich ihn am ersten Tag angeschrien hatte, hielt er Abstand zu mir.

Ich rief Laddu, er solle zu mir kommen, aber er tat es nicht. Da wurde mir klar, dass auch Tiere Gefühle und Emotionen haben und nur zu den Menschen gehen, die ihnen Zuneigung geben. Das Gleiche habe ich auch bei Kaninchen festgestellt. Viele Menschen halten sich Kaninchen als Haustiere, und sie gehen auch zu Menschen, die sie liebevoll füttern.

Die Menschen fühlen sich auch zu Menschen hingezogen, die ihnen Liebe und Zuneigung zeigen. Liebe ist ewig, aber in dieser materiellen Welt ist nichts stabil und dauerhaft, und so ist auch diese sogenannte „Liebe“, die man in der materiellen Welt findet, nicht dauerhaft. Die Verkörperung der reinen Liebe ist Gott selbst – die Höchste Persönlichkeit der Gottheit Sri Krishna.

Wir müssen unsere Intelligenz einsetzen und die ewige und reine Liebe suchen, die dauerhaft ist. Um uns in das Konzept der reinen und ewigen Liebe einzuführen, erschien Sri Krishna in der Gestalt von Sri Chaitanya Mahaprabhu (als ein Anhänger Sri Krishnas) und demonstrierte, wie wir unsere Liebe zu Krishna anwenden, wie wir Mitgefühl für alle Lebewesen entwickeln, Freundschaft für Verwandte und Nachbarn bewahren und wie wir das Mahamantra mit festem Glauben chanten können.

Lord Chaitanya offenbarte auch, wie man den Namen des Herrn chantet:

 Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare

 Hare Rama Hare Rama Rama Rama Rama Hare Hare

 unterscheidet sich nicht von dem Herrn selbst.

Der Mahamantra ist rein, ewig befreit (dies sind auch die Qualitäten des Herrn), und so ist er dasselbe wie der Herr selbst. Diese Wahrheit wird im Srimad Bhagavatam offenbart:

nāma cintāmaṇiḥ kṛṣṇaś
 caitanya-rasa-vigrahaḥ

 pūrṇaḥ śuddho nitya-mukto

 ’abhinnatvān nāma-nāminoḥ

Wir wurden von Lord Chaitanya und seinen spirituellen Nachkommen (unseren früheren Lehrern) angewiesen und inspiriert, den Hare Krishna Mahamantra zu chanten und dabei ein Gleichgewicht zwischen unseren materiellen Pflichten und unserer spirituellen Praxis in diesem gegenwärtigen Zeitalter des Kali Yuga zu wahren.

Ich versuche, den Punkt zu betonen, dass wir ein Gleichgewicht zwischen unserem materiellen und spirituellen Leben aufrechterhalten müssen, weil einige Gottgeweihte, die der Linie von Lord Chaitanya folgen, sich von dem neu gefundenen spirituellen Wissen mitreißen lassen und ihre materiellen Pflichten vernachlässigen, weil sie denken, dass der Herr sich um alles kümmern wird und dass sie nicht arbeiten müssen.

Sie denken, dass unsere materiellen Pflichten vom Herrn erledigt werden, und da sie keinen materiellen Gewinn wollen, hören sie auch auf zu arbeiten. Das ist ihr falsches Verständnis davon, wie man in dieser materiellen Welt lebt. Der Herr betonte die Notwendigkeit, sowohl das materielle als auch das spirituelle Leben zu erhalten.

Diese materielle Welt ist vom Herrn erschaffen worden, und selbst die Atheisten, die nicht an den Herrn glauben, sind ebenfalls vom Herrn erschaffen worden. Alle Lebewesen, ob sie bewusst sind oder nicht, ob sie gläubig sind oder nicht – alle sind ein Teil des Herrn.

Deshalb sagt der Herr: „Habt Mitgefühl für alle Lebewesen. Er hat nie gesagt, dass man einige akzeptieren und andere ignorieren soll.

Wenn wir uns diese Angelegenheit genauer ansehen, werden wir feststellen, dass selbst Atheisten oder Nichtgläubige von Natur aus an die Existenz Gottes glauben. Wie das? Wie bereits erwähnt, möchte jedes Lebewesen geliebt werden. Der Höchste Herr Sri Krishna ist die Verkörperung der reinen Liebe. Wer also geliebt werden will, sucht im Grunde den Höchsten Herrn.

Liebe ist Licht, und selbst die Bäume, deren Bewusstsein verdeckt ist (acchadita chetan), suchen Licht. Wenn wir eine Pflanze in einen dunklen Raum stellen, in dem nur durch ein Fenster Licht einfällt, wird sich die Pflanze in die Richtung des Lichts neigen. Der Herr ist das Symbol des Lichts, und Dunkelheit steht für Illusion (Maya). Obwohl den Menschen die beste Intelligenz gegeben wurde, sind sie immer noch in der Dunkelheit (Illusion) gefangen, weil sie nicht nach dem Licht suchen.

kṛṣṇa-sūrya-sama; māyā haya andhakāra
 yāhāṅ kṛṣṇa, tāhāṅ nāhi māyāra adhikāra

Srila Krishnadas Kaviraj Goswamipad sagt im Chaitanya Caritamrita (Madhya Lila 22.31), dass Krishna wie die Sonne ist, und Maya ist die Dunkelheit (Illusion). Wo Krishna anwesend ist, kann es keine Dunkelheit und somit auch keine Illusion geben. Maya hat keinen Einfluss in Krishnas Gegenwart. Sie (Maya Devi) ist die Dienerin Krishnas und ist Seinem Willen völlig ergeben.

Krishna bestätigt dies in der Bhagavad Gita:

daivī hy eṣā guṇa-mayī
 mama māyā duratyayā
 mām

eva ye prapadyante
 māyām

etāṁ taranti te

Lord Krishna sagt, Seine Maya sei ‘guna-mayi’ – Maya ist voller Eigenschaften. Sie wurde vom Herrn dazu bestimmt, alle Lebewesen in ihrer illusorischen Energie gefangen zu halten. Wenn die Lebewesen nicht mit Krishna verbunden sind und ihm dienen, bringt ihre illusorische Energie sie in Bedrängnis. Durch den Einfluss dieser so genannten „modernen“ Gesellschaft verlieren die Menschen den Glauben an den Herrn und werden von der Illusion angezogen, in der Erwartung, das Licht (ewigen Frieden und Glück) und die Liebe zu finden.

Aber diese materielle Welt ist immer im Wandel. Es liegt in ihrer Natur, dass nichts hier ewig ist, und so nimmt unser Leiden von Tag zu Tag zu. Unser geschätzter Maha-muni Veda Vyas erwähnt die Bedeutung von ‘Go Mata’ (Mutterkuh), Vrinda Devi (Tulasi oder heiliges Basilikum) und Ganga Mata (Mutter Ganges).

Das Wasser des Ganges ist äußerst heilig und rein. Es wird in den Häusern zur Reinigung aufbewahrt. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Wasser bilden sich im gelagerten Ganges-Wasser kein Schimmel und kein Ungeziefer. Aufgrund der Unwissenheit der Menschen und des Einflusses materieller Energie schädigen wir jedoch den Fluss und beeinträchtigen die Qualität des Gangeswassers. Künstliche Versuche, reines Wasser zu erzeugen, können nicht mit der spirituellen Reinheit von Ganga, Yamuna, Kaveri oder jedem anderen heiligen Flusswasser mithalten, das uns vom Herrn gegeben wurde.

Was die Tulasipflanze betrifft, so nimmt der Herr alle Opfergaben nur an, wenn sie von einem Tulasiblatt begleitet werden. Der Herr sagt:

bina tulasi prabhu eka nahi mani

 „Ich werde keine Opfergabe ohne Tulasi annehmen.“

Im Hari Bhakti Vilas werden fünf Vorteile des Haltens einer Tulasi-Pflanze erwähnt:

1.       Der Herr ist mit demjenigen zufrieden, der die Tulasi-Pflanze zu Hause aufbewahrt.

2.       Der Tulasi-Pflanze täglich Wasser zu opfern, befreit von der Angst vor dem Tod (Yamaraj).

3.       Wenn man die Tulasi-Pflanze am Morgen mit Hingabe betrachtet, werden die Reaktionen vergangener Sünden ausgelöscht.

4.       Die Berührung der Tulasi-Pflanze reinigt den Körper, ohne dass man ein Ganga-Bad nehmen muss.

5.       Die Darbringung von Tulasi mit Sandelholzpaste zu den Füßen des Herrn sorgt für Befreiung.

Heutzutage haben die Menschen die Ehrfurcht vor der Tulasi-Pflanze verloren und behandeln sie nur noch als Heilpflanze, anstatt sie zu verehren. Die Gesellschaft vernachlässigt die Dinge, die in unseren Schriften als unsere „Mütter“ bezeichnet werden – dies führt zum Verfall unserer Kultur, Natur und Essgewohnheiten.

Es gibt ein bekanntes Sprichwort:

 „Du bist, was du isst.“

Auch unsere alten Schriften bestätigen dies:

Ahara suddhau sattva-suddhih

 Sattva-suddhau dhruva smrtihi

„Wenn die Nahrung, die wir essen, rein ist, werden auch unser Geist und unser Bewusstsein rein. Ein reiner Geist und ein reines Bewusstsein ermöglichen es uns, über den Herrn zu meditieren.“

Reine Nahrung ist diejenige, die dem Herrn dargebracht werden kann. Die Gesellschaft ist in Bezug auf Reinheit verwirrt und preist sowohl vegetarische als auch nicht-vegetarische Lebensmittel als rein an. Wahre Reinheit wird erreicht, wenn die Nahrung dem Herrn mit Hingabe dargebracht wird und wir Seine Reste als Prasadam annehmen.

Die Gier hat zur Degradierung der Gesellschaft geführt. Die Menschen konsumieren Rauschmittel und betrachten Rauchen und Alkohol als modische gesellschaftliche Bräuche. Sie haben die Lehren unserer früheren Acharyas vergessen.

Der Herr hat in der Natur ein perfektes Gleichgewicht geschaffen. Pflanzen nehmen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab, während Lebewesen Sauerstoff einatmen und Kohlendioxid ausatmen. Wer hat dieses System geschaffen? Nicht irgendein Wissenschaftler, sondern Gott.

Wir suchen das Tageslicht und die Wärme der Sonne. Die Shastra sagt, dass die Sonne eine Ausdehnung des Höchsten Herrn ist. Die Sonne nährt das Leben, doch die Wissenschaftler schreiben alles der Natur zu und leugnen Gott. Wasser ist ein weiteres lebenswichtiges Element, und Indra Dev – eine Erweiterung des Herrn – stellt es zur Verfügung. Alles, was für unser Überleben notwendig ist, ist eine Erweiterung des Herrn Sri Krishna.

Im Srimad Bhagavatam Catur-sloki sagt der Höchste Herr zu Brahma:

jñānaṁ paramaguhyaṁ mē
 yadvijñānasamanvitam
 sarahasyaṁ

tadaṅgaṁ ca gr̥hāṇa gaditaṁ mayā

„Ich gebe dir dieses äußerst verborgene Wissen. Aber ohne meine Barmherzigkeit könnt ihr sein Geheimnis nicht verstehen.“

Um die Barmherzigkeit des Herrn zu erhalten, müssen wir uns hingeben. Lord Chaitanya Mahaprabhu lehrte, dass Hingabe die Essenz der Praxis der Hingabe ist:

śrī-kṛṣṇa-caitanya prabhu jīve doyā kori’
 swa-pārṣada swīya dhāma saha avatari’

Um den richtigen spirituellen Weg zu finden, brauchen wir heilige Gemeinschaft. Große Lehrer wie Srila Narottam Das Thakur rieten uns, aufrichtig um göttliche Führung zu beten. Der Herr führt hingegebene Seelen immer zu reinen Gottgeweihten.

Im Chaitanya Caritamrita sagt Srila Krishnadas Kaviraj Goswamipad:

guru vaishnava bhagavan tiner smaran
 tiner

smarane hoy vighna vinashan

„Indem man sich an den Guru, die Vaishnavas und Bhagavan erinnert, werden alle Hindernisse beseitigt und die eigenen Wünsche erfüllt.“

Um frei von materieller Knechtschaft zu sein, müssen wir den Hare Krishna Mahamantra chanten und reine Hingabe praktizieren.

Krishna erklärte dies Arjun in der Bhagavad Gita:

mamaivāṁśo jīva-loke

 jīva-bhūtaḥ sanātanaḥ

 „Alle Lebewesen sind ewige Teile von Mir.“

Wir sollten uns mit Gottgeweihten zusammenschließen und chanten, um die reine Liebe zum Herrn zu kultivieren. Die Gesellschaft hat aufgrund materieller Ablenkungen ihre Verbindung zur Göttlichkeit verloren, aber indem wir den Lehren unserer früheren acharyas folgen, können wir unsere ewige Identität als Diener des Herrn zurückgewinnen.

Meine bescheidene Bitte an alle Leser ist, einen festen Glauben an Lord Krishna, die früheren acharyas und die heiligen Schriften zu haben. Dies wird uns von dieser elenden Welt befreien und uns mit dem Göttlichen verbinden.

Ich wünsche mir ein Staubkorn von den Füßen eines reinen Gottgeweihten,

 Ein unwürdiger Diener der liebenden Mission von Lord Chaitanya,

 B.B. Bodhayan